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Meerkat und Periscope
Berichterstattung durch jedermann?

Am 5. Januar 2009 rettete Chesley B. Sullenberger 154 Menschenleben, indem er seinen Airbus A320 auf dem Hudson River notwasserte. Die beeindruckende fliegerische Leistung Sullenbergers ist jedoch nur ein Grund, warum dieses Ereignis bei vielen in Erinnerung blieb. Wenigstens ebenso bemerkenswert war die Art und Weise wie sich die Nachricht verbreitete: via Twitter und in Echtzeit. Seitdem wird mit Hochdruck daran gearbeitet, mehr Informationen von unbeteiligten Beobachtern live zu veröffentlichen. Gern auch als Live-Stream. Zwei Apps für das iPhone stehen aktuell zum Download bereit.
Meerkat versus Periscope
Schon seit längerer Zeit verbreiten sich Live-Streams im Netz. Allerdings war dafür bisher eine Desktop-Lösung im Einsatz. Wer auch mit dem Smartphone Videostreaming anbieten möchte, kann zu diesem Zweck nun zwei unterschiedliche Apps und den Mikrobloggingdienst Twitter nutzen. Dabei ähneln sich Meerkat und Persicope mehr, als dass sie sich unterscheiden. Damit der Zusammenschluss der Apps mit Twitter erfolgreich verläuft, ist die Erlaubnis des Anwenders erforderlich. Einmal verbunden scheint eine dauerhafte Partnerschaft zustande zu kommen. Wenigstens ist es erfahrenen Testern nur unter erheblichen Schwierigkeiten gelungen, die Apps beispielsweise auf einen anderen Twitter-Account umzulenken. Abgesehen davon ist die Bedienung jedoch selbsterklärend und gelingt intuitiv.
Kommentare erwünscht
Nach dem Drücken des Startknopfs beginnt die Aufzeichnung und das »Bürger-TV« kann an alle Kontakte ausgesendet werden. Während es unter Periscope möglich ist, einem ausgewählten Zuschauerkreis die Kommentarfunktion einzuräumen, kann der Anwender diese Option mit Meerkat nicht wählen. Eine spürbare zeitliche Verzögerung ist die Folge, wenn alle Empfänger gleichzeitig antworten. Freundliche Kommentare via Periscope zeigen sich übrigens durch Herzchen im Display.
Noch einmal oder später sehen
Der markanteste Unterschied zwischen beiden Apps liegt bei der Bereitstellung bereits ausgesandter Streams. Periscope speichert die Videos für 24 Stunden auf dem Server. Empfänger, die den Stream verpasst haben, steht so die Möglichkeit offen, sich das Video zu einem späteren Zeitpunkt anzusehen. Bei Meerkat hingegen wird das gesendete Format nicht gespeichert. Allerdings kann eine Videobotschaft angekündigt und terminiert werden, damit alle Empfänger in den Genuss des Streams kommen. Leider bieten beide Apps die Videos ausschließlich im Hochformat an.
Technisches Umfeld
Die Übertragung von Videos gelingt in dieser Qualität nur dank WLAN oder LTE-Mobilfunknetz akzeptabel. Ein begrenztes Datenvolumen gerät bei häufigem Streamen von unterwegs schnell an seine Grenzen. Als Alternative bieten beide Apps das Speichern der Videos an, um sie später zu bearbeiten oder unter komfortableren Bedingungen zu versenden. Augenzeugenberichte, von denen Owen Williams in seinem Blog berichtet, sind dann jedoch wohl eher die Ausnahme.
Apps als Alternative zur TV-Berichterstattung?
Das Videoformat per Mikroblog vom Smartphone besitzt unleugbar einen respektablen Unterhaltungswert. Wer wollte nicht schon immer wissen, wie Spielsitzungen anderer Gamer ablaufen oder sich den neuesten Video-Clip von Madonna bei Twitter ansehen? Für eine ernst zu nehmende Berichterstattung sind die Apps zwar ausgelegt, doch was fehlt ist der journalistische Kopf hinter der Nachricht. Wer einfach nur »draufhält« ohne entsprechende Hintergrundinformationen beisteuern zu können, kann einer seriösen TV-Berichterstattung nur wenig entgegensetzen.
Fazit von Martin Glanert im Upload Magazin: „Periscope und Meerkat sind sicher hipp, aber in meinen Augen noch nicht 'fertig'.“
(Foto: Fotolia)

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